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Rücken-OPs

Mittwoch, 27. Juni 2012 - in Gesundheit

Bei Rückenproblemen wird häufig zu schnell operiert. Viele der Beschwerden können unter ärztlicher Behandlung und mit gezielter Physiotherapie wie Krankengymnastik und Massage erfolgreich behandelt werden...


Die Zahl der Rücken-OPs in Deutschland war noch nie so hoch wie heute, doch gelten knapp 50 % dieser Eingriffe als überflüssig. Jährlich werden ca. 160 000 Menschen am Rücken operiert, obwohl bewusst ist, dass ein Großteil dieser OPs nichts nutzt und unnötig ist – ja sogar oft im Nachhinein mehr Beschwerden mit sich bringt (schmerzendes Narbengewebe, Thrombosen, langfristige Taubheitsgefühle in den Beinen) und dann zu einem zweiten Eingriff führen kann. Warum ist das so? Eine der Ursachen dafür sind die heute sehr guten Untersuchungsmethoden wie Computer- und Kernspintomografien. Jeder zweite Deutsche über 30 hat verschlissene Bandscheiben. Aber laut einer medizinischen Studie sind 73 % dieser Betroffenen völlig beschwerdefrei und haben es nicht bemerkt. Oft folgt auf eine solche Untersuchung mit Befund, dann trotzdem eine OP. Zum anderen wird häufig nicht genügend untersucht, ob die Ursachen für die Schmerzen wirklich vom Rücken oder nicht durch andere Krankheiten wie Parkinson oder eine rheumatische Erkrankung kommen. Hier kann ein großes Blutbild und eine Zweit- und Drittmeinung anderer Mediziner Aufschluss geben. Auch raten Experten: Erst wenn ein Rückenschmerz nach 6-wochiger Therapie vom Arzt und regelmäßiger Physiotherapie (sowie Schmerzmittel wie Ibuprofen) nicht verschwunden ist, sollte eine Computer- oder Kernspintomografie gemacht werden. Sehr häufig sind krankhafte Veränderungen der Muskulatur schuld an den Schmerzen. Diese entstehen meist durch mangelnde Bewegung. Deshalb bei Rückenschmerzen nicht ins Bett legen – ganz im Gegenteil gezielte Bewegung und Muskelaufbau. Ohne das Muskelkorsett wir die Wirbelsäule anfällig für extrem schmerzhafte Verspannungen und leichter bewegliche Wirbel, was dann zu Verrenkungen/Verschiebungen und geklemmten Nerven führen kann. Bereits 20 Minuten strammes Gehen oder 15 Minuten Fahrrad fahren täglich lindern die Beschwerden. Regelmäßige Massagen dienen auch gezielt dem Muskelaufbau und lösen vorhandene Verspannungen und deren Folgen. Tipps bei Erkrankungen an der Wirbelsäule: 1. Verengter Wirbelkanal: hier kann durch gezieltes Training häufig eine OP verhindern. Z.B. Unterer Rücken: stellen Sie sich an eine Wand oder legen sich in Rückenlage ins Bett, dann Becken nach vorne kippen und 5 Atemzüge halten, danach 2 Atemzüge entspannen und mehrmals wiederholen. Täglich häufig üben (mindestens 3 mal) wird die Schmerzen meist recht schnell vermindern. Auch Wirbel-Versteifungen, die oft chronische Schmerzen hervorrufen, sollten besser mit einer multimodalen Schmerztherapie – z.B. dreiwöchiges Intensivprogramm aus Krankengymnastik, Sport, medikamentöser und psychischer Behandlung (Infos: schmerzliga.de) als mit einer OP behandelt werden. Denn in diesen Fällen sind die Schmerzen nach einer OP häufig genauso intensiv wie davor. Bei 90 % der Bandscheibenvorfällen kommt man ohne OP aus. Nur bei Lähmungserscheinungen sollte man eine OP in Erwägung ziehen. Meist reichen entzündungshemmende Schmerzmittel leichte Bewegung und regelmäßige Kontrollen durch den Arzt aus. Nachdem die Beschwerden abgeklungen sind, sollte man gezielt seine Muskeln trainieren, die dann die Wirbelsäule stützen. Auch hier beugen regelmäßige, gezielte Massagen neben dem Training einem weiteren Vorfall vor.

Zuletzt ist noch zu bemerken, dass Rückenschmerzen oft auf vielfältigen Ursachen beruhen und darunter meist auch soziale und psychische Faktoren eine große Rolle spielen. Spannungen, Probleme im Leben spiegeln sich in unserem Körper wieder. So ist eine rein medizinische Behandlung für einen bleibenden Erfolg häufig nicht ausreichend. (Frei zitiert aus: "Welt der Wunder")

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