Innere Konflikte lösen und zu Entscheidungen finden

 

• Herr C., Geschäftsführer einer deutschen Tochterfirma eines internationalen Konzerns sollte die Mitarbeiterzahl reduzieren. Er hatte verstanden wie und womit er die Auswahl der zu entlassenden Mitarbeiter treffen und die Gespräche mit diesen führen könnte. Doch konnte er es am Ende aus verständlichem Mitleid und empfundener Kollegialität nicht übers Herz bringen, langjährige Kollegen zu entlassen. In diesem Interessenskonflikt rief er mich an.

 

Meine Aufgabe: Ihm zu helfen sich von seiner Empfindung zu lösen und seine Rolle als Führungskraft (nicht als Kollege) erfüllen zu können

 

Es gibt Situationen im Leben, in denen wir gezwungen sind, Glaubenssätze die uns am Handeln hindern, zu verändern. So wie z. B. ein Chirurg, der alles für die erfolgreiche Ausübung seines Berufes jahrelang erlernt und trainiert hat, sich zuerst von dem Glaubenssatz, „andere nicht verletzen zu dürfen“, frei machen muss, um am lebenden Menschen sein Skalpell ansetzen zu können. So lernte Herr C. während unserer Arbeit sich mit seiner Führungsrolle mehr zu identifizieren und konnte einen Weg finden, ohne Selbstverurteilung dieser Rolle auch gerecht zu werden. 

 

Zur Entscheidung finden

 

• Herr E., Ingenieur Maschinenbau, konnte sich nicht entscheiden, ob er sich für die intern ausgeschriebene Stelle in der Entwicklung bewerben sollte oder nicht. Er hatte bereits alle für und wider so oft durchgespielt, dass er mittlerweile im völligen Neben stand und keinerlei Emotion für ein ja oder nein verspürte.

 

Meine Aufgabe: Ihm zur Entscheidungsfähigkeit zu verhelfen

 

Es gibt Situationen, in denen für und wider scheinbar gleich viele Argumente haben. Dann drehen wir uns gedanklich im Kreis und können keine Entscheidung treffen. Die andauernde Beschäftigung mit dem Thema lässt uns nicht mehr los und so kommen wir noch weniger zu einem Ergebnis. Manchmal reicht es dann aus, etwas Abstand zu gewinnen, in dem wir uns mit scheinbar Belanglosem beschäftigen. Aber dabei positive Erfahrungen über uns und unser Potential machen können.   So bekam Herr E. während unserer Sitzung von mir die Aufgabe sich einmal zu überlegen, welche kleinen Dinge er in seinem Alltag mal ganz anders machen könnte (z.B. einen anderen Weg zur Arbeitsstelle oder ein anderes Verkehrsmittel dorthin zu benutzen, sein übliches Arbeitsoutfit mal ganz anders zu gestalten z.B. durch eine auffällige Krawatte oder einen Straus Blumen auf seinen Schreibtisch zu stellen etc.) Ich bat ihn zu überlegen, welche Kleinigkeiten und Beschäftigungen er in seinen Tagesablauf einbauen könnte, um damit seine Routine zu unterbrechen und etwas Schönes zu erleben (wie z. B. die Frühstückspause im Café um die Ecke zu verbringen und einen heißen Espresso zu genießen). Ich fragte ihn, ob ihm auch ein paar Verrücktheiten einfallen würden. (wie z. B. einem Fremden auf der Straße einen guten Tag zu wünschen oder der Sekretärin ein paar selbstgepflückte Blumen aus dem Stadtpark zu schenken, etc.). Bis zu unserem nächsten Treffen sollte er jeden Tag eine seiner selbst ausgedachten Veränderungen einbauen. Bis zu unserer nächsten Sitzung hatte er seine Entscheidung bereits gefällt. Er würde sich für die ausgeschriebene Stelle bewerben. - Die kleinen Veränderungen im täglichen Leben haben ihm positive Erfahrungen in Sachen Veränderung machen lassen. Das hat ihm Mut gemacht und die Freiheit geschenkt auch größere Veränderungen in Angriff zu nehmen.

 

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